Träger Kreisel |
Ich kreise um mich, meine eigene Sonne, Was andere fühlen, meist kümmert’s mich nicht. Mein eigenes Licht, weder Wahrheit noch Wonne, Denn diese Strahlen, sie wärmen mich nicht. So suche ich blind und geblendet Kometen, Die um mich kreisen mit viel Eleganz, Doch finde ich ausschließlich träge Planeten, Gesellen, begriffen im einsamen Tanz. Voll Sehnsucht erblicke ich in weiter Ferne – Denn dorthin nun treibt mich die hitzige Gier – Das silberne Licht bezaubernder Sterne Und wünschte Dich Schönsten ganz nahe bei mir. Ich wollte, wir könnten gemeinsam wandeln, Durchs endlose Dunkel der mystischen Nacht. Und diese im Tanze zum Tage verwandeln, Wir schweben, wir fallen, und landen ganz sacht. Zu weit und verstaubt aber sind die Distanzen, Und mein kalter Strahl, er erreicht Dich nicht: Du bist umgeben von prächtigem Glanze, Er müht sich vergebens im Nebel, er bricht. Ich wollte, ich könnt’ eine Brücke bau’n. Gesetzt dem Fall es würde mir glücken, So könnte ich tief in Dein Inneres Schau’n Und all das Dir schenken, was Dich mag beglücken. So würde ich nur noch um Dich wollen kreisen Und mich ganz vergessen, in Dir mich verlier’n Gemeinsam die schönsten Träume bereisen – Ein Traum wird es bleiben, von mir, nicht von Dir. |
© Wolfgang Unger, Okt. 2001 |