Epoche des stummen Glücks

 

Die Zeit war gekommen: die goldene Zeit.

Sie blieb ein klein Weilchen, verging, war entzweit.

 

Der Samen der Hoffnung zeugte sie uns,

Gebärte die Liebe und säugte die Weile,

Versorgte geduldig zaghaftes Begehren,

Bis sie entrinn, und Verwesung zurückließ.

 

So geschieht es im Leben, bis in den Tod.

Alles kehrt wieder, verbrennt lichterloh.

Denn Asche segnet verdorbene Erde,

Füllend den Raum mit entsetzlicher Schwere,

Bis Regen sie kühlt, die kristallenen Perlen,

Brausend verfechtend das altneue Erbe,

Die Flut das Land wäscht, bis diese verebbt,

Himmelwärts Leere sich lautlos erstreckt.

Die kalten Winde behutsam im Reigen

Trocknen die Tränen und lauschen dem Schweigen.

 

Dann ist sie vorüber, die Ewigkeit.

 

 

                                        © Wolfgang Unger, Dez. 2001